Besuch der Malerin Karin Kneffel

Am 1. März 2023 haben wir am Abend im Forum die deutsche Malerin Frau Karin Kneffel empfangen. Im Publikum saßen Mitglieder:innen des Krefelder Kunstvereins und Schüler:innen der Oberstufe. Auf die Begrüßung von Frau Vogt folgten fünf Fragen von Schüler:innen als kurze Einführungen. Durch die Fragen von Lara Krieger, Marcel Kompinski, Light Collin und Hannah Büscher erfuhren wir mehr über Frau Kneffels Probleme in ihrer Schulzeit, davon, dass sie Linkshänderin ist, darüber, dass sie eine Zeitlang mit „Axel“ angesprochen werden wollte. Wir bekamen Einblicke in ihr Elternhaus, ihre ersten Studienfächer und erfuhren, wie sie letztendlich dazu gekommen ist, Kunst zu studieren.

Auf die Schülerfragen folgte eine Zusammenstellung von vielen ihrer Tierbilder, die auf eine Leinwand im Forum projiziert wurde. Herr Müller hat uns zusammen mit Frau Kneffel durch den Abend geführt. Wir erhielten einen Rückblick auf ihre Werke, wobei vor allem auf ihre Ausstellung im Haus Esters eingegangen wurde. Sie hatte die Aufgabe, zunächst das Haus Lange in die Ausstellung einzubauen und hat dabei auch die Inneneinrichtung von Mies van der Rohe aufgenommen sowie die Entwürfe von Lilly Reich, seiner Frau.

Wir erfuhren sehr viele interessante Details über ihre Herangehensweise. Frau Kneffel arbeitet sehr gerne gegen die traditionellen Techniken. Dazu zählt ihre Arbeit an Aquarellen, welche sie in Schichten anfertigt und dabei auch mit Weiß arbeitet. Diese Schritte sind sehr unüblich für die Aquarellmalerei. Wenn sie an ihren Kunstwerken arbeitet, wird der Realismus in den Hintergrund gestellt, sie benutzt selten Fotos als komplette Vorlage und lässt für sie unwichtige Teile weg oder ergänzt etwas, wenn es ihr besser gefällt. Sie nimmt gerne Dinge auf, die sonst keine Relevanz bekommen oder greift Themen neu auf, welche als kritisch oder uninteressant angesehen werden. Diese zeigen sich nicht nur bei dem Beispiel von Lilly Reich, sondern auch in ihrer Illusionsmalerei, wo Frau Kneffel mit der Message „I am not a kitchen“ auf Margarete Schütte-Lihotzky hinweist, welche damals als Frau wegen ihrer Erfindung nur noch Einbauküchen planen durfte, obwohl sie gerne verschiedene Themenbereiche behandelt hätte.

Abschließend sagte sie über ihre Kunst: „Was ich male, stimmt nicht, ich will auch gar nicht das es stimmt, ich will nur, dass es plausibel aussieht, jeder kann sich vorstellen, wie man dieses Bild sieht. Sie sollen mir das nur glauben.“

Wir danken Frau Kneffel für ihren Besuch, Herrn Müller, welcher die gesamte Vorstellung begleitet hat und auch Moritz Nagel, Maximilian Tuttlies und Konrad Hagen, die den Abend an der Technik begleitet haben. Insgesamt waren 150 Gäste in unserem Forum zu Besuch.

– Hannah Büscher, EF