Sozialpraktikum

Seit 25 Jahren führt der Jahrgang 11 unsere Schule in enger Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen in der Stadt (und im Umland) ein dreiwöchiges Sozialpraktikum durch.

Damit gehört unsere Schule zu den “Pionieren” des Sozialpraktikums. Inzwischen bieten immer mehr Schulen den Schülern ihrer Oberstufen dieses wichtige Praktikum an.


Unsere Grundintention ist, den Schülern eine “Erfahrungsschule sozialen Lebens” zu ermöglichen; d. h.: Schule soll nicht ausschließlich auf Leistung im klassischen Sinn hinarbeiten, sondern auch die den Schülern dieses Alters eigene Sensibilität für gesamtmenschliche, soziale Fragen fördern. Das Praktikum soll den Schülern die Erfahrung ermöglichen, dass der “Dienst” am hilfsbedürftigen Menschen sinnvoller Bestandteil menschlichen Lebens ist. Wie sieht die Arbeit in den Einrichtungen aus? Im Sozialpraktikum geht es nicht um das Kennenlernen eines Arbeitsplatzes (wenn auch wichtige Einblicke in verschiedene Arbeitsfelder sozusagen als “Nebenprodukt” gewonnen werden!), sondern um menschliche Begegnung. Die Schüler arbeiten 3 Wochen lang (nach den Weihnachstferien) in Krankenhäusern, Kindergärten, Alten und Pflegeheimen, in Stätten für geistig und körperlich behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene, in mobilen Sozialstationen und in vielen weiteren sozialen Einrichtungen. Unsere Schüler erscheinen nicht als Beobachter, die quasi aus innerer und äußerer Distanz das Geschehen vor Ort kritisch beobachten und analysieren. Sie begeben sich als Person in die jeweilige Situation, übernehmen einige Aufgaben der “eigentlichen Betreuer”, vor allem aber besteht ihre Arbeit darin, dem Nächsten Zeit zu schenken: Zeit für Spiele, Zeit fürs Vorlesen, Zeit zum Zuhören. Zeit für Begegnung. Bedeutung für die Schüler Das Sozialpraktikum eröffnet den meisten Schülern ein “neues Feld”, in dem auch viele leidvolle Situationen zu erfahren sind. Außerdem wird den Schülern viel Eigeninitiative abverlangt, wenn es darum geht, Vorstellungsgespräche zu vereinbaren, sich in Institutionen zurechtzufinden und Probleme anzusprechen und zu klären. So gibt es vor dem Praktikum manchmal ein Gefühl der Verunsicherung, aber auch der Neugier und die Bereitschaft, sich auf Unbekanntes einzulassen. Nach dem Praktikum fühlen sich die Schüler (fast alle!!) bereichert, sie haben auch oder gerade in schwierigen, leidvollen Situationen Freude und eigene Stärke empfunden in der Begegnung mit dem anderen Menschen. Schön ist auch die Erfahrung, dass Menschen für ihre Arbeit dankbar sind! Das Sozialpraktikum ist für alle Beteiligten (Schüler, die betreuten Menschen, die Einrichtungen, die betreuenden Lehrer) ein großer Gewinn. Die Auswertungsveranstaltung im Anschluss an das Praktikum macht dies in besonderer Weise deutlich. Zum Schluss gilt ein besonderer Dank den Mitarbeitern in den vielen verschiedenen Einrichtungen, die uns durch Bereitstellung von Plätzen und durch viel Engagement in der Begleitung unserer Schüler während des Praktikums in unserem Anliegen unterstützen.