Exkursion des WPII-Kurses Erste Hilfe 9 zum Helios-Klinikum Krefeld

Donnerstag, den 23. Februar 2023 (8.45 Uhr bis 12.30 Uhr)

Am Donnerstag, den 23. Februar 2023 war es wieder so weit: 14 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 (WPII-Kurs „Erste Hilfe“) unserer BMMG trafen sich um kurz vor 9 Uhr vor dem Haupteingang des Helios-Klinikums Krefeld, um sich am Vormittag von fachkundiger Hand durch ausgewählte Bereiche des Helios-Klinikums führen und medizinisch instruieren zu lassen.

Auch dieser Vormittag, wie viele seinesgleichen vorab, ließ keine Wünsche offen.

P. Schlief, über 20 Jahre als Fachkrankenschwester für Anästhesie- und Intensivmedizin tätig und im Bildungszentrum als Lehrassistentin verantwortlich für u.a. Fort- und Weiterbildung des fachmedizinischen Personals, startete mit uns in Richtung Notaufnahme. Dort war es zum Zeitpunkt unserer „Visite“ (noch) ruhig und wir hatten das Glück, nicht nur einzelne spezifische Behandlungsräume sehen zu dürfen, sondern auch einen so genannten internistischen Schockraum. Dort erklärte uns eine ihrer Kolleginnen aus dem Notfall-Zentrum, J. Hoecker, mit welcher Art von Verletzungen (meist Schlaganfall oder Herzinfarkt) Patienten in diesen Raum transportiert und anschließend nach dem „ABCDE-Schema“ dort katalogisiert werden, um eine reibungslose und vor allem angemessene Weiterbehandlung in die Wege zu leiten. Einrichtung und Bodenmarkierung entsprechen den neuesten Standards und verweisen das entsprechende Fachpersonal an die ihnen zugedachten Plätze rund um den liegenden Patienten:

So stehen der Anästhesist und seine assistierende Fachkraft immer am Kopf, Neurologen und Unfallchirurgen an den Seiten des Patienten und können von dort in Windeseile Vitalfunktionen überprüfen, gegebenenfalls an ein ultra- modernes Beatmungsgerät anschließen oder auch mit einem Defibrillator einem Herz-Kreislauf-Stillstand entgegenwirken. Auch sind alle nötigen Medikamente der „ersten Stunde“ in unmittelbarer Reichweite verfügbar.

Anschließend durften wir „exklusiv“ und in Begleitung von Sicherheitskräften den Landeplatz des Notrettungs-Helikopters „Christoph 83“ auf dem Dach des Klinikums kennenlernen: Eine grandiose Aussicht auf Krefeld und Umgebung, trotz des diesigen Wetters, (und neidvolle Blicke aus den angrenzenden Klinikums-Gebäuden!) waren garantiert. Dort entstand das Foto M6 (siehe anbei). Allerdings war unser Aufenthalt dort zeitlich begrenzt, zumal uns eine Sperrung des Platzes für den Rest des Tages angekündigt wurde: Wegen einer Sicherheitsbegehung durch Fachleute durfte sich niemand mehr auf dem Landeplatz aufhalten.

Daraufhin führte uns unser Rundgang zu einem der noch erhaltenen historischen Schulungsgebäude der ehemaligen „Krefelder Krankenanstalten“: dort fanden wir im ersten Stock eine wahrlich „vorbereitete Umgebung“ nach dem Montessori‘schen Prinzip vor. Nicht nur durften wir uns an kleinen Leckereien und Getränken bedienen, sondern P. Schlief hatte auch entsprechende Stationen mit Übungs-Puppen („little Ann“), Kopfschnittmodellen und einem „Patienten“ im Krankenhaus-Bett, der an diverse Geräte angeschlossen war, im Schulungsraum, in dem regelmäßig Ärzte und medizinisches Fachpersonal verpflichtend fortgebildet werden, installiert.

Demonstriert wurde jetzt die Anwendung eines Beatmungsbeutels (anstelle einer Mund-zu-Mund-Beatmung, die nicht immer möglich ist), den die Schüler in einem ersten Durchgang an 3 Stationen übten (siehe Foto M1). Aufgrund der Beschaffenheit der Puppen konnten die Kinder sehr schnell den Erfolg ihrer Maßnahme erkennen: Hob sich der Brustkorb (die Puppen sind mit integrierten Lungen ausgestattet), war die Beatmung erfolgreich, hob er sich nicht, musste nachgebessert werden.

Jetzt wurde das kollektive Erste-Hilfe-Wissen der Gruppe auf Herz und Nieren geprüft: Wie findest du eine verletzte Person vor? Wie gehst du vor? Was prüfst du zuerst und wie? Welche Maßnahmen musst du jeweils einleiten, wenn kein Bewusstsein, keine Atmung vorhanden sind? Im Dialog konnten alle Situationen im Schnelldurchgang abgefragt und adäquat beantwortet werden. Anschließend folgte die praktische Phase: die Gruppe teilte sich auf und übte an 2 Stationen die stabile Seitenlage, dies immer unter Beobachtung der Fachkraft P. Schlief. An der 3. Station wurde die HLW (= Herz-Lungen-Wiederbelebung) inklusive Anwendung eines mobilen Defibrillators, abgekürzt AED, am „Bett-Patienten“ geübt (siehe Foto M5). Dort hatten die Übenden Gelegenheit, die Qualität ihrer Drucktiefe, -frequenz und Beatmungsgüte über ein Monitoring zu verfolgen und zu optimieren. Es lief hervorragend, alle merkten aber auch die Anstrengung, die eine 2-minütige Wiederbelebungsmaßnahme mit sich bringt. Und was es im Ernstfall bedeutet, länger als 2 Minuten am Stück helfen zu müssen….

Zum Schluss wurde noch ein Kurzfilm präsentiert, der medizinisches Personal des Helios-Klinikums bei einer HLW-Übung an der Puppe zu Corona-Zeiten zeigt. Hier mussten spezifische Maßnahmen beachtet werden, z.B. Verdecken des Patientengesichts mit einem leichten Tuch, um das behandelnde Personal zu schützen und Freilegen des Gesichts bei der alternierenden Beatmung mit Beutel.

Eine offene Fragerunde beendete unseren spannenden Vormittag, es wurden informative Flyer zu den aktuell möglichen Berufsausbildungen vor Ort verteilt sowie individuell gefüllte Taschen mit Schreibmappe, Kugelschreiber, Schlüsselanhänger, Leckerlis und Seifenblasen….. Das alles versehen mit dem „Helios“-Logo! Ein bisschen Werbung muss sein, denn auch hier werden dringend patente Nachwuchskräfte gesucht.

Als Dank überreichten Schüler abschließend ein Präsent an Fr. Schlief.

Neue Termine für eine Exkursion unserer Schulsanitäter sind bereits in Planung.

Sonia Kristkoitz

(Ausbilderin Schulsanitätsdienst)